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Dämmvisite bei Familie Lemke: Erkenntnisse in Sachen Wärmeschutz gewinnen

© energiekonsens
Familie Lemke erhielt eine individuelle Beratung über den Zustand ihres Hauses (Foto: energiekonsens, Fotograf: Martin Rospek).

Steigende Energiekosten und ein wachsendes Bewusstsein für Klimaschutz macht es für viele Bremerinnen und Bremer zu einem wichtigen Thema: das Dämmen der eigenen vier Wände. Was dabei zu beachten ist, zeigt die Dämmvisite der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Der ehemalige Werder Bremen-Manager Willi Lemke hat sie mit seiner Familie in Anspruch genommen und dabei Einiges über Wärmeschutz im Bestand erfahren.

Im Rahmen des Angebots kommen unabhängige Energieberatende zu Eigentümerinnen und Eigentümern ins Haus, um hier die Gebäudehülle und einzelne Teile wie Böden und Geschossdecken in Augenschein zu nehmen. Das Reihenhaus von Willi Lemke, in dem dessen Sohn mit Frau und Kind wohnt, begutachtete Architekt Stefan Koerbel. Er stellte der Immobilie aus dem Jahr 1962 ein für ihr Alter adäquates energetisches Zeugnis aus. Wegen des unzureichenden Dämmstandards der Außenwände wies der Experte bei der Vor-Ort-Begehung besonders auf Wärmebrücken an Haustür und Fenstern hin, die zu Schimmelpilzbildung führen können. Stefan Koerbel identifizierte auch Energieeinsparpotenziale. So riet er neben der Fassadendämmung zum Beispiel zu einer nachträglichen Dämmung des Kellerbodens, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Energieeinsparpotenziale aufdecken

Als größte Schwachstelle des Hauses machte der Energieberater das 40 Jahre alte Dach. Dieses ist nur teilweise und mit mineralischer Glasfaserwolle gedämmt, die unter Verdacht steht, krebserregende Eigenschaften zu haben. „Das hat uns überrascht und natürlich auch etwas geschockt. Wir lassen nun umgehend prüfen, was genau gemacht werden muss und ob im Zuge einer Sanierung Photovoltaik möglich ist“, so Schwiegertochter Vera Lemke. Im Anschluss an den Rundgang durch alle Räume nannte Stefan Koerbel der Familie mögliche Wärmeschutzmaßnahmen sowie Dämmmaterialien und beschrieb diese mit ihren Vor- und Nachteilen. Zudem informierte er über Förderprogramme und Möglichkeiten, Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen zu beantragen. Was ebenfalls zur Dämmvisite von energiekonsens gehört: Hausbesitzende erhalten zum Abschluss des rund eineinhalbstündigen Checks einen Erhebungsbogen mit Anregungen und Vorschlägen sowie Skizzen zu Einbausituationen. Darin ist Wesentliches über das Thema Dämmen zum Nachlesen festgehalten. Das findet Vera Lemke hilfreich. „Es war sehr erkenntnisreich, aber auch viel Expertenwissen auf einmal. Da ist es gut, Informationen schriftlich zu haben.“

© energiekonsens

Einstieg, nachhaltig zu handeln

Hausbesitzer Willi Lemke sieht das ähnlich. „Wir haben einiges gelernt, brauchen jetzt aber einen Sanierungsplan mit konkreten Handlungsschritten. Denn es reicht uns nicht, nachhaltig zu denken. Wir wollen die Sache auch nachhaltig angehen.“ Was beide für die Vorbereitung auf die Dämmvisite empfehlen können: „Man sollte möglichst mit Fragen oder einem Anliegen in die Beratung gehen und Unterlagen zum Haus sowie die Energieverbrauchszahlen schon parat haben.“

Das Angebot können Privathaushalte im Land Bremen auf energiekonsens.de/daemmvisite buchen. Für Ein- und Zweifamilienhäuser betragen die Kosten 30 Euro, für Mehrfamilienhäuser mit bis zu zehn Wohneinheiten 60 Euro.