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Einen Wegweiser durch den Förder-Dschungel

© energiekonsens

Den haben die Hausbesitzenden Beate und Peter Zimmermann in Energieberater Wolfgang Thesing gefunden. Der unabhängige Experte hat beiden einen individuellen energetischen Sanierungsfahrplan aufgestellt. Ihre Nachbarschaft soll davon profitieren.

Seit letztem Dezember liegt ein Integriertes Energetisches Quartierskonzept für die Reihenhaussiedlung Schweinfurter Weg/ Kissinger Straße in Bremen-Findorff vor. Entwickelt wurde es von der Klimaschutzagentur energiekonsens des Landes Bremen mit dem Ziel, neben Möglichkeiten für eine nachhaltige Wärmeversorgung der dortigen Eigentümergemeinschaft von 24 Häusern, die zusammen eine zentrale Heizung nutzt, auch Handlungsempfehlungen für die energetische Modernisierung der 1974 erbauten Wohngebäude auszusprechen. Ganz oben im erarbeiteten Maßnahmenkatalog steht die Aufstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans als sinnvoller Start. Das Ehepaar Zimmermann ließ sich als erstes Mitglied der Eigentümergemeinschaft einen solchen anfertigen und weiß nun, wo anzusetzen ist.

Für diesen Plan machte der Diplom-Ingenieur Wolfgang Thesing erst eine Gebäudebegutachtung und stellte im Rahmen eines ausführlichen Abschlussgespräches dann die aus seiner Sicht wirksamen Schritte vor. Vorab erfuhren Beate und Peter Zimmermann: Die energetische Ausgangssituation liegt bei ihnen im gelb-orangen Bereich und sei damit passabel, dennoch gebe es viel Luft nach oben. „Gerade mit Blick auf die steigenden Energiekosten ist es ratsam, den Verbrauch zu senken. Hier vor Ort können wir sogar das Ziel Effizienzhausstandard 85 erreichen“, so der Energieberater Thesing. Sein 3-Punkte-Plan sieht vor, erst die Fenster hinsichtlich ihres Wärmeschutzes zu verbessern, dann das Dach zusätzlich zu dämmen und abschließend noch eine Außenwanddämmung im hinteren Bereich des Gebäudes vorzunehmen. Für jede einzelne Maßnahme gibt es Fördergelder. Zusätzlich kommt noch ein weiterer Extrazuschuss von fünf Prozent für alle Einzelmaßnahmen hinzu, erklärte der Experte. Förderfähig sei auch der Einbau von Sonnenschutz.

Vorteile der Gemeinschaft nutzen

„Den Fahrplan vorliegen zu haben, finde ich sehr hilfreich. Darin sind wertvolle Informationen enthalten – zum Beispiel über die für die Förderung notwendige und empfohlene Stärke der Dämmung. So können wir Handwerksunternehmen schon ganz konkrete Angaben für die Erstellung eines Angebots machen, wenn wir loslegen wollen“, sagte Beate Zimmermann. Gut fand sie außerdem, zu den Förderprogrammen des Bundes und Landes beraten zu werden. „Da steigt man doch als Normalbürger gar nicht durch.“ An der Besprechung des Sanierungsfahrplans nahm auch der Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft vom Schweinfurter Weg teil. Der Grund: „Ich denke, es ist im Interesse aller, wenn wir die Vorteile der dichten und homogenen Bebauung in unserer Wohnsiedlung nutzen. Das heißt: Wenn sich möglichst viele Nachbarn zusammenschließen und gemeinsame Anfragen an Fachbetriebe stellen, etwa für die Dachsanierung, dann reduziert sich der Aufwand und wir erhalten vergünstigte Preise durch Sammelaufträge“, betonte Heribert Eschenbruch. Was den Reihenhausbesitzer ebenfalls aufhorchen ließ: In Bremen gibt es einen Nachbarschaftsbonus für Fenster-, Dach- und Fassadendämmung. „Dieser ist mit anderen Zuschüssen kombinierbar“, erläuterte Wolfgang Thesing.

Dass neutrale Energieberatende den individuellen Sanierungsfahrplan festlegen, hat Vorteile. Sie übernehmen auf Wunsch die Antragstellung der Fördergelder für jede einzelne Maßnahme und holen so das Beste für die Eigentümerin oder den Eigentümer heraus. Auch für ihre Beauftragung gibt es übrigens finanzielle Unterstützung. Heribert Eschenbruch: „In unserem Fall macht es Sinn, die Erstellung der Pläne in einer Hand zu lassen, weil alle 42 Wohngebäude ziemlich ähnlich gebaut sind.“ Wolfgang Thesing bestätigte, dass dies die Arbeit in Siedlungen zwar erleichtere, ein Vor-Ort-Termin aber dennoch in jedem Fall notwendig sei. „In ihrem energetischen Zustand unterscheiden sich Häuser. Einige haben bereits moderne Fenster, andere ein Gründach. Da muss für jedes einzelne geschaut werden, was zielführend für mehr Energieeffizienz umgesetzt werden sollte.“

Weitere Informationen für Eigentümergemeinschaften unter energiekonsens.de/projekte/weg-beratung. Mehr zu energetischer Sanierung unter Bremer Modernisieren und Energie Experten.