Sicherheit für Grundstück und Gebäude bei Starkregen
Unwetter mit starken Regenfällen sind leider ein Phänomen, das in den vergangenen Jahren wiederholt in vielen Regionen aufgetreten ist; insbesondere der Westen und Süden Deutschlands waren hiervon zuletzt betroffen. Wie die Starkregenereignisse in Bremen gezeigt haben, ist Starkregen jedoch nicht an regionale und geographische Gegebenheiten gebunden. Er kann jederzeit und überall auftreten. Die Vorwarnzeit ist hierbei deutlich kürzer als dies bei Flusshochwasser der Fall ist. Der Schutz vor Starkregen folgt somit zum Teil anderen Prinzipien als der Schutz vor Flusshochwasser. Im öffentlichen wie auch im privaten Bereich können aber auch durch Starkregen gravierende Schäden auf Grundstücken und in Gebäuden entstehen.
Wenn Sie eine unabhängige und kostenfreie Beratung zum Schutz vor Starkregen benötigen, stehen Ihnen unsere Ansprechparter*innen im Klima Bau Zentrum am Brill gerne zur Verfügung.
Bei Starkregen sind Grundstücke und Gebäude insbesondere den Risiken Kanalrückstau und Überflutung durch Oberflächenwasser ausgesetzt. Kanalwasser kann aus Sanitäranlagen, Bodenabläufen und anderen Entwässerungsgegenständen im Keller oder Souterrain austreten, wenn kein Schutz gegen Rückstau vorliegt. Gefährdet sind alle Räumlichkeiten, in denen Entwässerungsgegenstände unterhalb der Rückstauebene liegen und die an den Kanal angeschlossen sind. In Bremen ist die Rückstauebene in der Regel die Straßenoberkante. Alle Räumlichkeiten unterhalb dieses Geländeniveaus sollten daher sorgsam auf einen Rückstauschutz geprüft werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Bestandsbauten, die im Verlauf der Jahrzehnte mehrfach umgebaut worden sind. Erfahrungsgemäß sind hierbei auch Belange der Grundstücksentwässerung berührt worden, wie beispielsweise durch die Einrichtung eines neuen Zweitbadezimmer im Untergeschoss oder die Verlagerung der Waschmaschine vom Hauptbadezimmer im Erdgeschoss oder Obergeschoss in den ausgebauten Keller. Die Installation eines Rückstauschutzes ist dabei aber mitunter vergessen oder mit Defiziten ausgeführt worden und entsprechende Nachrüstungen und Ertüchtigungen sollten ergriffen werden, um einen effektiven Rückstauschutz sicherzustellen.
Grundstück und Gebäude können jedoch nicht nur durch Kanalrückstau einen Schaden erleiden, sondern auch durch Oberflächenwasser überflutet werden. Starke Versiegelung und geringe Versickerungsmöglichkeiten im Außenbereich, ein zum Gebäude gerichtetes Geländegefälle und das Fehlen von Objektschutzmaßnahmen zur Starkregengefahrenabwehr sind in der Regel die drei Hauptursachen, deren Zusammenspiel für oft für großflächige Grundstücksüberflutungen und Wassereinbruch in das Gebäude verantwortlich ist. Gerade Schutzmaßnahmen im Außenbereich lassen sich dabei mit vergleichsweise geringem Aufwand und großer Wirkung realisieren. Hierzu sollte der Außenbereich mit fachkundigem Blick geprüft auf Risiken und mögliche Schutzmaßnahmen hin geprüft werden.
Erfahrungsgemäß sind mehrere Ursachen für einen Wassereinbruch verantwortlich. Auch können mehrere Ursachen gleichzeitig bei einem Schadensfall auftreten. Die Untersuchung des genauen Fließweges des Wassers, das beispielsweise einen Keller geflutet hat, verbleibt in der Hektik der Schadensbehebung oft jedoch. Umso wichtiger ist es, dass nach dem Ereignis eine gewissenhafte Aufarbeitung erfolgt. Auch wenn noch kein Schadensfall aufgetreten sein sollte, ist es jedoch sinnvoll, sich zu informieren. Auf diese Weise werden mögliche Risiken zumindest festgestellt – die Grundvoraussetzung jedweden Handelns. Mit der Überflutungsgefahrenkarte und der kostenfreien und neutralen Beratung vor Ort, die auf dem jeweiligen Grundstück durch hanseWasser Bremen erfolgt, können sich Grundstückseigentümer*innen in Bremen eine erste Übersicht verschaffen. Die Überflutungsgefahrenkarte ist aufrufbar unter www.starkregen.bremen.de und die Beratung auf dem Grundstück kann angefordert werden unter der hanseWasser-Servicenummer 0421-988 1111.