So funktioniert ein Thermostatventil: Die Hausmodernisierungsinitiative Bremer Modernisieren informiert
In Zeiten von extremen Heizenergiekosten sind sie von besonderer Bedeutung: Heizkörperthermostate regeln die Wärme in der Wohnung und die korrekte Bedienung kann hohe Heizkosten vermeiden. Doch wie funktionieren sie eigentlich und wie lassen sie sich richtig einstellen?
Ein Herzkörperthermostat besteht aus zwei Bauteilen: dem sichtbaren Thermostatkopf und dem unsichtbaren Thermostatventil. Der Thermostatkopf ist auf dem Ventil geschraubt und verdeckt es. Er drückt auf eine Spindel, die das Ventil öffnet und schließt. Im Inneren des Thermostatkopfes entscheidet sich, wie warm oder kalt es im Raum wird.
Je weiter das Thermostat aufdreht wird, desto wärmer wird es im Raum. Dabei steht jede Zahl auf dem Thermostatkopf für eine bestimmte Gradzahl. Die Heizung läuft also nicht unendlich vor sich hin. Irgendwann ist Schluss, selbst wenn das Thermostat auf der höchsten Stufe steht. Dafür sorgt eine Flüssigkeit im Thermostatkopf, die als Temperaturfühler fungiert. Diese Flüssigkeit dehnt sich beim Erwärmen aus und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen. Ein Wellrohr im Inneren des Thermostatkopfes nimmt diese Bewegungen auf und überträgt sie auf die Ventilspindel. Das Ventil öffnet oder schließt sich.
Durch das Drehen am Thermostat kann direkt auf das Wellrohr eingewirkt werden, da der Thermostatkopf auf der niedrigsten Stufe näher am Heizkörper ist als auf der höchsten Stufe. Theoretisch lässt sich auf Stellung 1 eine Raumtemperatur von 12 Grad Celsius erreichen, auf Stufe 5 eine Temperatur von 28 Grad Celsius.
Hier das Beispiel für eine angenehme Badezimmertemperatur in der kalten Jahreszeit: Im Bad sind es 16 Grad Celsius, was natürlich viel zu kalt ist - 24 Grad sollten es schon sein. Das Thermostat wird auf Stufe 4 eingestellt, damit diese Temperatur erreicht wird. Infolgedessen öffnet sich das Heizkörperventil und das warme Wasser strömt in den Heizkörper. Die Temperatur erhöht sich. Das bemerkt die Flüssigkeit im Thermostatkopf und dehnt sich aus. Das Wellrohr drückt die Spindel daraufhin in Richtung Ventilkegel, der das Ventil schließt sobald die eingestellte Temperatur von 24 Grad Celsius erreicht ist.
Ist diese Wunschtemperatur erreicht, wird die Wasserzufuhr unterbrochen. Ab diesem Moment gibt der Heizkörper nur noch die gespeicherte Strahlungswärme ab. Der Raum sollte dann nicht mehr wärmer werden - zumindest, was die Heizung angeht. Durch die Sonneneinstrahlung und eventuelles Baden oder Duschen kann es allerdings dennoch passieren. Sinkt die Temperatur unter die eingestellten 24 Grad Celsius, zieht sich die Flüssigkeit zusammen. Die Spindel öffnet das Ventil und warmes Wasser strömt in den Heizkörper.
Das Heizungswasser ist immer gleich warm und das Ventil am Heizkörper ist entweder offen oder geschlossen. Das bedeutet, dass der Raum nicht schneller warm wird, wenn das Thermostat bis auf den Anschlag hochgedreht wird. Er überhitzt nur, wenn vergessen wird, den Thermostatkopf wieder herunter zu regeln. Und das wird dann teuer: Pro Grad Celsius lässt sich bis zu sechs Prozent Energie einsparen.
Übrigens: Durch den Austausch von Thermostatventilen, die älter als 15 Jahre sind und nicht mehr richtig auf Änderungen der Raumtemperatur reagieren, können etwa zehn Prozent der jährlichen Heizkosten eingespart und ebenfalls die CO₂-Emissionen von Wohngebäuden deutlich gesenkt werden.
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